Reflexion zum Gleichstellungstag 05.11.2024 in Berlin
Wir durften mit unserem Anti-Sexismus Workshop am 05.11. beim 2. Gleichstellungstag „zusammen:wirken - Wandel wird mit Gleichstellung gemacht“ in Berlin dabei sein.
Gemeinsam mit 16 Workshop-Teilnehmenden wurden sexistische Aussagen aufgedeckt und Strategien zur Konfrontation von Sexismus im Alltag geübt.
Aus dieser Veranstaltung nehmen wir folgendes mit:
1. Wir haben festgestellt, dass unser Workshop für den medizinischen Kontext ausgelegt ist. Im geöffneten interdisziplinären Rahmen allerdings war die Umsetzung herausfordernder, und wir konnten die Inhalte nicht immer wie gewünscht vermitteln.
2. Haben wir leider durch Beispiele aus verwendeten Quellen problematische Inhalte reproduziert.
Die Gratwanderung zwischen Reproduktion von problematischen Inhalten und Auseinandersetzung mit diskriminierendem Verhalten bedarf viel Sensibilität und Reflexion.
Wir haben aus dieser Erfahrung und dem wertvollen Feedback gelernt und danken den Teilnehmenden für ihre hilfreichen Rückmeldungen.
Uns ist wichtig: Gleichstellung geht über die eindimensionale Bekämpfung von Sexismus hinaus und muss aus intersektionaler Perspektive betrachtet werden. Es darf keine Hierarchisierung von Diskriminierungsformen geben - Gleichstellung erreichen wir nur mit der Anerkennung und Bekämpfung aller Diskriminierungsformen und deren Zusammenspiel.
Wir waren sehr gerne auf dem Gleichstellungstag vertreten und konnten sehr viel durch den Austausch mit anderen viel mitnehmen. Für den nächsten Gleichstellungstag würden wir uns wünschen, diesen intersektionalen Ansatz in der Auswahl der Vereine oder Initiativen im Programm noch stärker repräsentiert zu sehen. Gerade weil auch wir als mehrheitlich weißer Verein uns durchaus als Teil des Problems verstehen, ist eine kritische Reflexion darüber, welche Gruppen mit welchen Privilegien wieviel Plattform erhalten, unabdingbar, um für einen Feminismus für alle einzustehen.